PROJEKTIONSWISSEN
Auf- und Rückprojektion: Frontal von vorne oder Effekte aus dem Hinterhalt?
Im Prozess der Bildsynthese wird zwischen der Auf- und der Rückprojektion unterschieden:
Bereits vor der Auswahl der richtigen Projektionsfolie sollte stets der geplante Einsatzzweck analysiert werden. Es gibt Folien, die universell einsetzbar sind und Projektionsfolien, deren Anwendungsbereich klar umgrenzt ist.
Auf- und Rückprojektion
Eine Besonderheit im Bereich der Projektionsfolien stellen die Allroundfolien dar, die sowohl als Aufprojektionsfolien als auch als Rückprojektionsfolien verwendet werden.
Rückprojektion
Sogenannte Rückprojektionen nutzen eine halbtransparente Bildwandfläche, auf die der Projektor das Bild wirft, das dann in Richtung des Betrachters erscheint. Diese Technik wird auch als Durchlichtprojektion oder einfach als 'Rückpro' bezeichnet. Sie eignet sich besonders, wenn hinter der Bildwand genug Platz vorhanden ist und die Projektionstechnik aus ästhetischen oder anderen Gründen diskret verborgen bleiben soll. Die Qualität hängt von ähnlichen Faktoren wie bei der herkömmlichen Projektion ab und erfordert zusätzlich diffus streuende Rückpro-Folien.
Aufprojektion
Hierbei wird das Licht eines Bildgebers (Großbildprojektor, Filmprojektor, Diaprojektor, Beamer) von vorne auf eine Bildwandfläche (Großbildleinwand, Projektionsfolie, Beamerfolie) projiziert und von dort reflektiert. Bei Aufprojektionen ist zu berücksichtigen, dass zwischen Bildwand und Bildgeber ein Raum zu überbrücken ist. Insofern ist die Projektionsgeometrie so zu wählen, dass sich keine Personen oder Gegenstände im Übertragungsweg befinden, welche die Projektion beeinträchtigen würden.
Qualität der Aufprojektion
Die Qualität der Aufprojektion hängt von folgenden Faktoren ab:
- Wiedergabequalität
Die Qualität einer Aufprojektion hängt von der Wiedergabequalität des Projektors ab, die durch den erzielbaren Lichtstrom, die Kontrastfähigkeit und das Projektionsverhältnis beeinflusst wird.
- Umgebungslicht
Je höher das Streulicht ist, desto mehr fällt davon auf die Bildwand. Dies beeinflusst die Wiedergabequalität negativ, weil das Streulicht das Nutzlicht aufhellt und dadurch der Kontrast des reflektierten Bildes herabgesetzt wird – es wirkt undeutlicher. Bei Aufprojektionen kann es sinnvoll sein, die Helligkeit des Umgebungslichts so niedrig wie möglich zu halten, um gute Projektionsresultate zu erzielen.
- Ein möglichst planes Aufspannen der Projektionsfolie
Für optimale Bildqualität sollte die Projektionsfolie möglichst eben aufgespannt werden. Rahmenleinwände wie DECOFRAME oder FULLWHITE bieten beste Ergebnisse, erfordern jedoch eine feste Installation. Alternativ sind mobile Systeme wie MONOBLOX 64 oder VARIO 64 empfehlenswert. Im Theaterbereich werden große Projektionsflächen geöst und mit Taschen für Lastrohre versehen, während im Eventbereich Folien oft in Traversenrahmen gespannt werden.
- Farbe der Projektionsfläche
Die Farbe der Leinwand beeinflusst den Kontrast und die Helligkeit der Wiedergabe. Weiße Projektionsflächen wie GAMMALUX, SCENE oder OPERA WEIẞ 2.2 reflektieren Licht gut und sind mit durchschnittlicher Helligkeit ausreichend. Graue Leinwände wie die Rückseite der GAMMALUX DUO bieten besseren Kontrast, erfordern jedoch helleren Beamer. Eine schwarze Rückseite der Projektionsfolie verbessert den Kontrast zusätzlich. Im Heimkino wird oft schwarzer Bühnenmolton zur Hinterlegung verwendet, um störende Reflexionen zu vermeiden. Alternativ sind lichtdichte Projektionsleinwände wie GAMMALUX DUO, OPERA HIGH GAIN, SILVERBLACK oder SCENE geeignet. Technische Datenblätter enthalten Farbspektrogramme zur Bewertung der Farbneutralität.
- Reflexionsverhalten der Bildwandfläche
Eine geeignete Aufprojektionsfolie oder Leinwand sollte eine hohe Reflexionsfähigkeit aufweisen und das Licht gleichmäßig über die seitlichen Betrachterplätze verteilen. Sie benötigt ausreichende Leuchtdichte und eine gleichmäßige Leuchtdichteverteilung, um Hotspots zu vermeiden. Der Leuchtdichtefaktor, auch als Gain bekannt, beschreibt den Wirkungsgrad einer Projektionsfläche im Vergleich zu einer definierten weißen Referenzfläche. Die Leuchtdichte wird bei verschiedenen Betrachtungswinkeln gemessen, wobei sie am höchsten ist, wenn das projizierte Licht senkrecht auf die Bildwand fällt und der Betrachter in der gleichen Achse auf die Projektionsfläche schaut. Je weiter sich ein Betrachter von der Projektionsachse entfernt, desto geringer wird in der Regel die Leuchtdichte des reflektierten Lichts.
Sonderfolien
Unsere Sonderfolien sind entweder gewebeverstärkte Projektionsfolien für den Outdoor-Einsatz beziehungsweise für den Einsatz auf Rollbildwänden der Effektfolien für den Architektur- oder Bühnenbereich. Auch bedruckte Projektionsfolien wie die OPERA 2.2 PRINT zählen bei uns zu den Sonderfolien.
Projektionsfolien mit Format - auf die Bildgröße kommt es an!
Die Wahl des passenden Bildwandflächenformats ist abhängig vom gewünschten Darstellungsformat der Projektion.
Quadratisches Bildflächenformat (1:1)
Ein Quadratisches Bildflächenformat wird für die Projektionsfolie vorzugsweise dann gewählt, wenn ein Tageslichtprojektor verwendet werden soll.
Kino- oder HDTV-Bildflächenformate (16:9)
Kino- oder HDTV-Bildflächenformate werden für die Projektionsflächen gewählt, die zur Darstellung von Filmen (DVD, Blu-Ray oder TV-Sendungen) verwendet werden sollen.
Video-Bildflächenformat (4:3)
Ein Video-Bildflächenformat wird idealerweise für eine Projektionsleinwand gewählt, mit deren Hilfe Daten vom Computer auf der Leinwand sichtbar gemacht werden (zum Beispiel bei PowerPoint-Präsentationen).
Dia-Bildflächenformat (3:2)
Ein Dia-Bildflächenformat ermöglicht eine Diashow ohne störende weiße Rahmen um die projizierten Bilder. Denn ein Bild mit schwarzem Rand hat in der subjektiven Wahrnehmung einen höheren Bildkontrast. Darum sollten die Bilder auf der Projektionsleinwand den hellen Bereich der Projektionsfolie möglichst komplett ausfüllen.
Panorama-Format (2:1 / 3:1)
Das Panorama-Format wird für Großbildleinwände wie beispielsweise eine Horizontfolie für den Theater-, Studio-, Messe- und Event-Bereich eingesetzt und ist unter anderem in Form der Spannbildwand VARIO 64 [Link zum Produkt einfügen] für Aufprojektion erhältlich.
WUXGA-Bildflächenformat (16:10)
Das WUXGA-Bildflächenformat eignet sich vor allem für die Full-HD-Projektion mit 1.920 x 1.080 Pixeln.
Die Wahl der Bildwandflächengröße ist also abhängig von der Raumgröße sowie vom Betrachtungsabstand: Selbst aus der größten Entfernung sollten alle Einzelheiten noch gut zu erkennen sein. Bei einem geringen Betrachtungsabstand sollte das projizierte Bild optisch noch gut als Ganzes zu erfassen sein.
Größter Betrachterabstand = Bildwandbreite x 6 – Die Breite der Bildwand sollte größer sein als 1/6 des maximalen Betrachtungsabstandes.
Kleinster Betrachtungsabstand = Bildwandbreite x 1,5 – Der Mindestabstand zur Bildwand sollte nicht kleiner sein als das 1,5-fache der Bildwandbreite.
Ist die Bildflächenwand zu groß, leiden die Farbbrillanz, der Kontrast und die Bildschärfe, denn das projizierte Bild muss vom Projektor entsprechend aufgebläht werden. Ist die Bildflächenwand zu klein, sind die übertragenen Bilder zwar gestochen scharf, dafür fehlt jedoch das Gefühl des beeindruckenden optischen Filmgenusses, das sich durch die Betrachtung einer Projektion auf einer Kinoleinwand einstellt.